„Ein Trauma ist eine natürliche Reaktion auf ein unnatürliches Erlebnis“ (Luise Reddemann)
Die Medizin bezeichnet eine Wunde, Verletzung oder Schädigung des Körpers als Trauma. In der Psychologie meint man mit Trauma eine von außen einwirkende Verletzung der seelisch-psychischen Integrität.
Wie entsteht ein Trauma?
Jeder Mensch besitzt die natürliche Fähigkeit Erlebnisse und Eindrücke, auch negative, zu verarbeiten. Das Gehirn sortiert alles, was wir mit unseren Sinnen aufnehmen nach wichtig und unwichtig und nur das, was als wichtig eingestuft wird, dringt in unser Bewusstsein. Die dem Ereignis angemessenen Gefühle werden ausgelöst und wir beschließen wie wir darauf reagieren.
Bei einem Trauma kann diese Verarbeitung im Gehirn nicht stattfinden. Durch eine plötzliche Überflutung mit heftigen Emotionen kann das Gehirn die Aufgabe nicht leisten, die Eindrücke zu sortieren und zu verarbeiten, es kann sie nicht integrieren. Das führt zu Überforderung, Angst, Panik, Chaos. Das Trauma bleibt im Gehirn haften. Es bildet ein neuronales Netzwerk.
Auch durch dauerhaft anhaltende schwer belastende Lebensumstände werden solche Netzwerke geschaffen.
Durch sogenannte Triggersituationen (Situationen, die an das traumatische Ereignis erinnern) werden die mit dem Trauma verbundenen Bilder und Gefühle erneut ausgelöst. (Flashback). Es folgt eine Reaktion, die der aktuellen Situation oft nicht angemessen erscheint. Die betroffene Person fühlt sich in die traumatische Erinnerung zurück versetzt und reagiert so, wie sie in der ursprünglichen Situation reagiert hat. Trigger können auch ganz harmlos wirkende Reize sein, zum Beispiel Gerüche, Geräusche, die Körpersprache des Gegenübers, ein Tonfall, ein einziges Wort, ein Datum usw.
Es sind nicht immer große und schwerwiegende Ereignisse die unverarbeitet bleiben. Oft sind es auch Erlebnisse denen gar nicht viel Gewicht beigemessen wird, die trotzdem nachhaltig wirksam sein können.
Eye Movement Desensitization and Reprocessing, kurz EMDR ist eine Behandlungsmethode, die von der Psychologin Dr. Francine Shapiro in den Jahren 1987 – 1991 in den USA für Personen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) entwickelt wurde und einen wichtigen Baustein in der Angsttherapie und Traumatherapie darstellt.
Dr. Shapiro entdeckte bei einem Spaziergang dass die durch den Lichteinfall und die Bewegung der Bäume bedingten Augenbewegungen bewirkten, dass ihre Beschwerden plötzlich verschwanden und nicht wiederkamen. Daraufhin unternahm sie Versuche mit Freunden und Familienmitgliedern, anschließend mit Patienten bis hin zu traumatisierten Kriegsveteranen aus Vietnam. Sie erzielte große Erfolge und entwickelte die Methode zum dem, wie sie heute angewendet wird. Zahlreiche Studen belegen die Wirksamkeit.
Mittlerweile ist EMDR als Methode in der Traumatherapie international wissenschaftlich anerkannt.
Was passiert beim EMDR?
Bei der Behandlung geht es um die sogenannte bilaterale (zweiseitige) Stimulation. Diese erfolgt über Augenbewegungen, Töne oder auch Berührungspunkte z.B. auf den Schultern oder den Händen. Hierdurch werden beide Körperhälften und somit auch beide Gehirnhälften stimuliert.
Ziel der bilateralen Stimulation ist die Auflösung der alten Strukturen (neuronale Netze) um neue Verbindungen entstehen zu lassen, um zu ermöglichen, dass das Trauma verarbeitet werden kann und die Gefühle der Situation gegenüber sich verändern.
HEMDR (RAH) (Hypnotic EMDR) ist die Kombination von Hypnose und EMDR. Hierbei werden zwei sehr erfolgreiche Methoden miteinander kombiniert. Dieses ermöglicht eine noch effektivere Behandlung.
Hier ein Auszug der Anwendungsgebiete von Hypnosetherapie, EMDR und HEMDR:
Aktivierung der Selbstheilungskräfte
Angsttherapie
Anpassungsstörungen
Belastungsstörungen
Blockaden
Empfindungsstörungen
Essstörungen
Hypnoanalyse
Leistungsblockaden
Panikstörungen
Partnerschaftsprobleme
Phobien
PTBS – Posttraumatische Belastungsstörung
Psychosomatische Erkrankungen
Schlafstörungen
Schmerzstörungen
Sexuelle Probleme
Sprechblockaden
Stressbewältigung und Stressreduktion
Trauer
Traumatherapie,
Unerwünschte Verhaltensmuster
Unruhe
Zahnarztangst
und mehr……